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Im Modul (gnu services file-sharing)
werden Dienste bereitgestellt,
die beim Übertragen von Dateien zwischen Netzwerkteilnehmern untereinander
helfen („peer-to-peer“).
Transmission ist ein vielseitiger
BitTorrent-Client, der eine Vielzahl grafischer und befehlszeilenbasierter
Benutzeroberflächen bereitstellt. Ein Dienst vom Typ
transmission-daemon-service-type
macht die Variante für die Nutzung
ohne Oberfläche zugänglich, nämlich transmission-daemon
, als ein
Systemdienst, mit dem Benutzer Dateien über BitTorrent teilen können, selbst
wenn sie gerade nicht angemeldet sind.
Der Diensttyp für den BitTorrent-Client „Transmission Daemon“. Sein Wert
muss ein transmission-daemon-configuration
-Verbundsobjekt wie in
diesem Beispiel sein:
(service transmission-daemon-service-type (transmission-daemon-configuration ;; Zugriff auf die Steuerungsschnittstelle über ;; entfernte Prozeduraufrufe (Remote Procedure Calls) (rpc-authentication-required? #t) (rpc-username "transmission") (rpc-password (transmission-password-hash "transmission" ; gewünschtes Passwort "uKd1uMs9")) ; beliebiges „Salt“ ;; Anfragen von diesem Rechner und Rechnern im ;; lokalen Netzwerk erlauben (rpc-whitelist-enabled? #t) (rpc-whitelist '("::1" "127.0.0.1" "192.168.0.*")) ;; Während der Arbeitszeit die Bandbreite begrenzen (alt-speed-down (* 1024 2)) ; 2 MB/s (alt-speed-up 512) ; 512 kB/s (alt-speed-time-enabled? #t) (alt-speed-time-day 'weekdays) (alt-speed-time-begin (+ (* 60 8) 30)) ; 8:30 morgens (alt-speed-time-end (+ (* 60 (+ 12 5)) 30)))) ; 5:30 nachmittags / abends
Sobald der Dienst gestartet wurde, können Benutzer mit dem Daemon über seine
Webschnittstelle interagieren (auf http://localhost:9091/
) oder indem
sie das Werkzeug transmission-remote
auf der Befehlszeile
aufrufen. Es ist Teil des Pakets transmission
. (Emacs-Nutzer möchten
vielleicht einen Blick auf das Paket emacs-transmission
werfen.)
Beide kommunizieren mit dem Daemon über seine Schnittstelle für entfernte
Prozeduraufrufe (Remote Procedure Calls, RPC), was nach Vorgabe jedem Nutzer
auf dem System zur Verfügung steht. Sie könnten das ändern wollen, indem Sie
die Einstellungen rpc-authentication-required?
, rpc-username
und rpc-password
anpassen, wie oben gezeigt und im Folgenden
beschrieben.
Als Wert für rpc-password
muss ein Passwort in der Art angegeben
werden, die Transmission-Clients erzeugen und nutzen. Sie können es aus
einer bestehenden Datei settings.json exakt kopieren, wenn bereits
ein anderer Transmission-Client benutzt wurde. Andernfalls können Sie mit
den Prozeduren transmission-password-hash
und
transmission-random-salt
aus diesem Modul einen geeigneten Hash-Wert
bestimmen.
Liefert eine Zeichenkette mit dem Hash von Passwort zusammen mit dem
Salt in dem Format, das Clients für Transmission für deren
rpc-password
-Einstellung erkennen.
Das Salt muss eine acht Zeichen lange Zeichenkette sein. Die Prozedur
transmission-random-salt
kann benutzt werden, um einen geeigneten
Salt-Wert zufällig zu erzeugen.
Liefert eine Zeichenkette mit einem zufälligen, acht Zeichen langen
Salt-Wert von der Art, wie sie Clients für Transmission erzeugen und
benutzen. Sie ist dafür geeignet, an die Prozedur
transmission-password-hash
übergeben zu werden.
Diese Prozeduren sind aus einer über den Befehl guix repl
gestarteten Guile-REPL heraus zugänglich (siehe guix repl
aufrufen). Sie eignen sich dafür, einen zufälligen Salt-Wert zu bekommen, der
als der zweite Parameter an „transmission-password-hash“ übergeben werden
kann. Zum Beispiel:
$ guix repl scheme@(guix-user)> ,use (gnu services file-sharing) scheme@(guix-user)> (transmission-random-salt) $1 = "uKd1uMs9"
Alternativ kann ein vollständiger Passwort-Hash in einem einzigen Schritt erzeugt werden:
scheme@(guix-user)> (transmission-password-hash "transmission" (transmission-random-salt)) $2 = "{c8bbc6d1740cd8dc819a6e25563b67812c1c19c9VtFPfdsX"
Die sich ergebende Zeichenkette kann so, wie sie ist, als der Wert von
rpc-password
eingesetzt werden. Dadurch kann das Passwort geheim
gehalten werden, selbst in einer Betriebssystemkonfiguration.
Vom Daemon heruntergeladene Torrent-Dateien sind nur für die Benutzer in der
Benutzergruppe „transmission“ direkt zugänglich. Sie haben auf das in der
Einstellung download-dir
angegebene Verzeichnis nur Lesezugriff (und
auf das in incomplete-dir
angegebene Verzeichnis, sofern
incomplete-dir-enabled?
auf #t
gesetzt ist). Heruntergeladene
Dateien können in beliebige Verzeichnisse verschoben oder ganz gelöscht
werden, indem Sie transmission-remote
mit den
Befehlszeilenoptionen --move
zum Verschieben und
--remove-and-delete
zum Löschen benutzen.
Wenn die Einstellung watch-dir-enabled?
auf #t
gesetzt ist,
haben die Benutzer in der Gruppe „transmission“ auch die Möglichkeit,
.torrent-Dateien in dem über watch-dir
angegebenen Verzeichnis
zu platzieren. Dadurch fügt der Daemon die entsprechenden Torrents
hinzu. (Mit der Einstellung trash-original-torrent-files?
wird
festgelegt, ob der Daemon diese Dateien löschen soll, wenn er mit ihnen
fertig ist.)
Manche der Einstellungen des Daemons können zeitweilig über
transmission-remote
und ähnliche Werkzeuge geändert werden. Sie
können solche Änderungen rückgängig machen, indem Sie die
reload
-Aktion des Dienstes aufrufen. Dann lädt der Daemon seine
Einstellungen neu von der Platte:
# herd reload transmission-daemon
Die vollständige Menge der Einstellmöglichkeiten finden Sie in der
Definition des Datentyps transmission-daemon-configuration
.
Dieser Datentyp repräsentiert die Einstellungen für den Transmission-Daemon. Sie entsprechen direkt den Einstellungen, die Clients für Transmission aus deren Datei settings.json erkennen können.
Verfügbare transmission-daemon-configuration
-Felder sind:
transmission-daemon-configuration
-Parameter: „package“ transmission ¶Das Transmission-Paket, das benutzt werden soll.
transmission-daemon-configuration
-Parameter: Nichtnegative-ganze-Zahl stop-wait-period ¶Wie viele Sekunden gewartet werden soll, wenn der Dienst für
transmission-daemon
gestoppt wird, bis dieser sich beendet, bevor
sein Prozess zwangsweise abgewürgt wird. Dadurch wird dem Daemon etwas Zeit
gegeben, seine Daten in Ordnung zu bringen und seinen Trackern ein letztes
Mal Bescheid zu geben, wenn er herunterfährt. Auf langsamen Rechnern oder
Rechnern mit einer langsamen Netzwerkanbindung könnte es besser sein, diesen
Wert zu erhöhen.
Die Vorgabe ist ‘10’.
transmission-daemon-configuration
-Parameter: Zeichenkette download-dir ¶Das Verzeichnis, wohin Torrent-Dateien heruntergeladen werden.
Die Vorgabe ist ‘"/var/lib/transmission-daemon/downloads"’.
transmission-daemon-configuration
-Parameter: Boolescher-Ausdruck incomplete-dir-enabled? ¶Wenn es #t
ist, werden Dateien in incomplete-dir
zwischengespeichert, während ihr Torrent heruntergeladen wird, und nach
Abschluss des Torrents nach download-dir
verschoben. Andernfalls
werden Dateien für alle Torrents gleich in download-dir
gespeichert
(einschließlich derer, bei denen das Herunterladen noch im Gange ist).
Vorgegeben ist ‘#f’.
transmission-daemon-configuration
-Parameter: Vielleicht-Zeichenkette incomplete-dir ¶In welchem Verzeichnis die Dateien bei noch nicht abgeschlossenem
Herunterladen zwischengespeichert werden, falls
incomplete-dir-enabled?
auf #t
gesetzt ist.
Der Vorgabewert ist ‘disabled’ (d.h. deaktiviert).
transmission-daemon-configuration
-Parameter: umask umask ¶Die Dateimodusmaske, mit der heruntergeladene Dateien erzeugt werden. (Siehe
die Handbuchseite von umask
für mehr Informationen.)
Die Vorgabe ist ‘18’.
transmission-daemon-configuration
-Parameter: Boolescher-Ausdruck rename-partial-files? ¶Wenn es #t
ist, wird an die Namen teilweise heruntergeladener Dateien
„.part“ angehängt.
Die Vorgabe ist ‘#t’.
transmission-daemon-configuration
-Parameter: Zuweisungsmodus preallocation ¶Auf welche Art vorab Speicher für heruntergeladene Dateien zugewiesen werden
soll. Entweder none
(gar nicht), fast
(schnell) bzw.
gleichbedeutend sparse
(dünnbesetzt/kompakt) oder full
(gänzlich). Bei full
fragmentiert die Platte am wenigsten, aber es
dauert länger, die Datei zu erzeugen.
Vorgegeben ist ‘fast’.
transmission-daemon-configuration
-Parameter: Boolescher-Ausdruck watch-dir-enabled? ¶Ist es #t
, wird das in watch-dir
angegebene Verzeichnis
beobachtet, ob dort neue .torrent-Dateien eingefügt werden. Die darin
beschriebenen Torrents werden automatisch hinzugefügt (und die
ursprünglichen Dateien werden entfernt, wenn
trash-original-torrent-files?
auf #t
steht).
Vorgegeben ist ‘#f’.
transmission-daemon-configuration
-Parameter: Vielleicht-Zeichenkette watch-dir ¶Welches Verzeichnis beobachtet wird, ob dort neue .torrent-Dateien
eingefügt werden, die neu hinzuzufügende Torrents anzeigen, falls
watch-dir-enabled
auf #t
steht.
Der Vorgabewert ist ‘disabled’ (d.h. deaktiviert).
transmission-daemon-configuration
-Parameter: Boolescher-Ausdruck trash-original-torrent-files? ¶Wenn es #t
ist, werden .torrent-Dateien aus dem beobachteten
Verzeichnis gelöscht, sobald ihr Torrent hinzugefügt worden ist (siehe
watch-directory-enabled?
).
Vorgegeben ist ‘#f’.
transmission-daemon-configuration
-Parameter: Boolescher-Ausdruck speed-limit-down-enabled? ¶Wenn es #t
ist, wird die Geschwindigkeit beim Herunterladen durch den
Daemon durch die in speed-limit-down
angegebene Rate beschränkt.
Vorgegeben ist ‘#f’.
transmission-daemon-configuration
-Parameter: Nichtnegative-ganze-Zahl speed-limit-down ¶Die standardmäßige globale Höchstgeschwindigkeit für das Herunterladen, in Kilobyte pro Sekunde.
Die Vorgabe ist ‘100’.
transmission-daemon-configuration
-Parameter: Boolescher-Ausdruck speed-limit-up-enabled? ¶Wenn es #t
ist, wird die Geschwindigkeit des Daemons beim Hochladen
durch die in speed-limit-up
eingestellte Rate beschränkt.
Vorgegeben ist ‘#f’.
transmission-daemon-configuration
-Parameter: Nichtnegative-ganze-Zahl speed-limit-up ¶Die standardmäßige globale Höchstgeschwindigkeit für das Hochladen, in Kilobyte pro Sekunde.
Die Vorgabe ist ‘100’.
transmission-daemon-configuration
-Parameter: Boolescher-Ausdruck alt-speed-enabled? ¶Wenn es #t
ist, gelten die alternativen Höchstgeschwindigkeiten
alt-speed-down
und alt-speed-up
(statt speed-limit-down
und speed-limit-up
, wenn sie aktiviert sind), um die
Bandbreitennutzung des Daemons einzuschränken. Sie können einen Plan
festlegen, zu welchen Zeiten in der Woche sie automatisch aktiviert werden;
siehe alt-speed-time-enabled?
.
Vorgegeben ist ‘#f’.
transmission-daemon-configuration
-Parameter: Nichtnegative-ganze-Zahl alt-speed-down ¶Die alternative globale Höchstgeschwindigkeit für das Herunterladen, in Kilobyte pro Sekunde.
Die Vorgabe ist ‘50’.
transmission-daemon-configuration
-Parameter: Nichtnegative-ganze-Zahl alt-speed-up ¶Die alternative globale Höchstgeschwindigkeit für das Hochladen, in Kilobyte pro Sekunde.
Die Vorgabe ist ‘50’.
transmission-daemon-configuration
-Parameter: Boolescher-Ausdruck alt-speed-time-enabled? ¶Wenn es #t
ist, werden die alternativen Höchstgeschwindigkeiten
alt-speed-down
und alt-speed-up
automatisch während bestimmter
Zeitperioden aktiviert, entsprechend der Einstellungen für
alt-speed-time-day
, alt-speed-time-begin
und
alt-speed-time-end
.
Vorgegeben ist ‘#f’.
transmission-daemon-configuration
-Parameter: Tage-Liste alt-speed-time-day ¶An welchen Wochentagen die alternative Höchstgeschwindigkeitsplanung benutzt
werden soll. Anzugeben ist entweder eine Liste der englischen Namen der
Wochentage (sunday
, monday
und so weiter) oder eines der
Symbole weekdays
(unter der Woche), weekends
(an Wochenenden)
oder all
.
Die Vorgabe ist ‘all’.
transmission-daemon-configuration
-Parameter: Nichtnegative-ganze-Zahl alt-speed-time-begin ¶Zu welcher Uhrzeit die alternativen Höchstgeschwindigkeiten in Kraft treten, als Anzahl der Minuten seit Mitternacht.
Die Vorgabe ist ‘540’.
transmission-daemon-configuration
-Parameter: Nichtnegative-ganze-Zahl alt-speed-time-end ¶Ab welcher Uhrzeit die alternativen Höchstgeschwindigkeiten nicht mehr gelten, als Anzahl der Minuten seit Mitternacht.
Die Vorgabe ist ‘1020’.
transmission-daemon-configuration
-Parameter: Zeichenkette bind-address-ipv4 ¶Auf welcher IP-Adresse auf Verbindungen von anderen Netzwerkteilnehmern
(Peers) gelauscht wird. Benutzen Sie „0.0.0.0
“, wenn auf allen
verfügbaren IP-Adressen gelauscht werden soll.
Die Vorgabe ist ‘"0.0.0.0"’.
transmission-daemon-configuration
-Parameter: Zeichenkette bind-address-ipv6 ¶Auf welcher IPv6-Adresse auf Verbindungen von anderen Netzwerkteilnehmern
(Peers) gelauscht wird. Benutzen Sie „::
“, wenn auf allen verfügbaren
IPv6-Adressen gelauscht werden soll.
Die Vorgabe ist ‘"::"’.
transmission-daemon-configuration
-Parameter: Boolescher-Ausdruck peer-port-random-on-start? ¶Wenn es #t
ist, wählt der Daemon bei seinem Start einen Port mit
zufälliger Portnummer, auf dem er auf Verbindungen durch andere
Netzwerkteilnehmer lauscht. Die Nummer liegt zwischen (einschließlich) den
Angaben in peer-port-random-low
und
peer-port-random-high
. Ansonsten wird er auf dem in peer-port
angegebenen Port lauschen.
Vorgegeben ist ‘#f’.
transmission-daemon-configuration
-Parameter: Portnummer peer-port-random-low ¶Die niedrigste Portnummer, die ausgewählt werden kann, wenn
peer-port-random-on-start?
auf #t
steht.
Die Vorgabe ist ‘49152’.
transmission-daemon-configuration
-Parameter: Portnummer peer-port-random-high ¶Die höchste Portnummer, die ausgewählt werden kann, wenn
peer-port-random-on-start?
auf #t
steht.
Die Vorgabe ist ‘65535’.
transmission-daemon-configuration
-Parameter: Portnummer peer-port ¶Auf welchem Port auf Verbindungsversuche anderer Netzwerkteilnehmer
gelauscht wird, wenn peer-port-random-on-start?
auf #f
steht.
Die Vorgabe ist ‘51413’.
transmission-daemon-configuration
-Parameter: Boolescher-Ausdruck port-forwarding-enabled? ¶Wenn es #t
ist, wird der Daemon versuchen, eine Weiterleitung
benötigter Ports beim Internetzugang (Gateway), an dem der Rechner
angeschlossen ist, automatisch über UPnP und NAT-PMP einzurichten.
Die Vorgabe ist ‘#t’.
transmission-daemon-configuration
-Parameter: Verschlüsselungsmodus encryption ¶Ob Verbindungen zu anderen Netzwerkteilnehmern (Peers) verschlüsselt werden
sollen; entweder prefer-unencrypted-connections
(unverschlüsselte
Verbindungen bevorzugen), prefer-encrypted-connections
(verschlüsselte Verbindungen bevorzugen) oder
require-encrypted-connections
(nur verschlüsselte Verbindungen
benutzen).
Die Vorgabe ist ‘prefer-encrypted-connections’.
transmission-daemon-configuration
-Parameter: Vielleicht-Zeichenkette peer-congestion-algorithm ¶Der Algorithmus zur TCP-Staukontrolle, der für Verbindungen zu anderen
Netzwerkteilnehmern (Peers) verwendet werden soll. Anzugeben ist eine
Zeichenkette, die das Betriebssystem für Aufrufe an setsockopt
zulässt. Wenn nichts angegeben wird, wird die Voreinstellung des
Betriebssystems angewandt.
Es ist anzumerken, dass der Kernel auf GNU/Linux-Systemen so konfiguriert werden muss, dass Prozesse zur Nutzung eines nicht standardmäßigen Algorithmus zur Staukontrolle berechtigt sind, andernfalls wird er solche Anfragen mit „Die Operation ist nicht erlaubt“ ablehnen. Um die auf Ihrem System verfügbaren und zur Nutzung freigegebenen Algorithmen zu sehen, schauen Sie sich den Inhalt der Dateien tcp_available_congestion_control und tcp_allowed_congestion_control im Verzeichnis /proc/sys/net/ipv4 an.
Wenn Sie zum Beispiel den Transmission-Daemon zusammen mit dem
TCP-LP-Algorithmus („TCP Low
Priority“) zur Staukontrolle benutzen möchten, müssen Sie Ihre
Kernelkonfiguration anpassen, damit Unterstützung für den Algorithmus
eingebaut wird. Anschließend müssen Sie Ihre Betriebssystemkonfiguration
anpassen, um dessen Nutzung zu erlauben, indem Sie einen Dienst des Typs
sysctl-service-type
hinzufügen (bzw. die Konfiguration des
bestehenden Dienstes anpassen). Fügen Sie Zeilen ähnlich der folgenden
hinzu:
(service sysctl-service-type
(sysctl-configuration
(settings
("net.ipv4.tcp_allowed_congestion_control" .
"reno cubic lp"))))
Dann können Sie die Konfiguration des Transmission-Daemons aktualisieren zu
(peer-congestion-algorithm "lp")
und das System rekonfigurieren, damit die Änderungen in Kraft treten.
Der Vorgabewert ist ‘disabled’ (d.h. deaktiviert).
transmission-daemon-configuration
-Parameter: TCP-Type-Of-Service peer-socket-tos ¶Welcher Type-Of-Service in ausgehenden TCP-Paketen angefragt werden soll;
entweder default
, low-cost
, throughput
,
low-delay
oder reliability
.
Die Vorgabe ist ‘default’.
transmission-daemon-configuration
-Parameter: Nichtnegative-ganze-Zahl peer-limit-global ¶Die globale Höchstgrenze für die Anzahl verbundener Netzwerkteilnehmer (Peers).
Die Vorgabe ist ‘200’.
transmission-daemon-configuration
-Parameter: Nichtnegative-ganze-Zahl peer-limit-per-torrent ¶Die Höchstgrenze pro Torrent für die Anzahl verbundener Netzwerkteilnehmer (Peers).
Die Vorgabe ist ‘50’.
transmission-daemon-configuration
-Parameter: Nichtnegative-ganze-Zahl upload-slots-per-torrent ¶An wie viele Netzwerkteilnehmer der Daemon höchstens für denselben Torrent gleichzeitig Daten hochlädt.
Die Vorgabe ist ‘14’.
transmission-daemon-configuration
-Parameter: Nichtnegative-ganze-Zahl peer-id-ttl-hours ¶Wie viele Stunden die jedem öffentlichen Torrent zugewiesene Peer-ID höchstens benutzt wird, bevor sie neu erzeugt wird.
Die Vorgabe ist ‘6’.
transmission-daemon-configuration
-Parameter: Boolescher-Ausdruck blocklist-enabled? ¶Wenn es #t
ist, wird der Daemon in der Sperrliste vorkommende
Netzwerkteilnehmer ignorieren. Die Sperrliste lädt er von der
blocklist-url
herunter.
Vorgegeben ist ‘#f’.
transmission-daemon-configuration
-Parameter: Vielleicht-Zeichenkette blocklist-url ¶Die URL zu einer Filterliste zu sperrender Netzwerkteilnehmer (Peers) im
P2P-Plaintext-Format oder im eMule-.dat-Format. Sie wird regelmäßig
neu heruntergeladen und angewandt, wenn blocklist-enabled?
auf
#t
gesetzt ist.
Der Vorgabewert ist ‘disabled’ (d.h. deaktiviert).
transmission-daemon-configuration
-Parameter: Boolescher-Ausdruck download-queue-enabled? ¶Wenn es #t
ist, wird der Daemon höchstens download-queue-size
nicht stillstehende Torrents gleichzeitig herunterladen.
Die Vorgabe ist ‘#t’.
transmission-daemon-configuration
-Parameter: Nichtnegative-ganze-Zahl download-queue-size ¶Die Größe der Warteschlange herunterzuladender Torrents. Sie ist die
Höchstzahl nicht stillstehender Torrents, die gleichzeitig
heruntergeladen werden, wenn download-queue-enabled?
auf #t
gesetzt ist.
Die Vorgabe ist ‘5’.
transmission-daemon-configuration
-Parameter: Boolescher-Ausdruck seed-queue-enabled? ¶Wenn es #t
ist, wird der Daemon höchstens seed-queue-size
nicht stillstehende Torrents gleichzeitig verteilen („seeden“).
Vorgegeben ist ‘#f’.
transmission-daemon-configuration
-Parameter: Nichtnegative-ganze-Zahl seed-queue-size ¶Die Größe der Warteschlange zu verteilender Torrents. Sie ist die Höchstzahl
nicht stillstehender Torrents, die gleichzeitig verteilt werden, wenn
seed-queue-enabled?
auf #t
gesetzt ist.
Die Vorgabe ist ‘10’.
transmission-daemon-configuration
-Parameter: Boolescher-Ausdruck queue-stalled-enabled? ¶Wenn es #t
ist, wird der Daemon solche Torrents als stillstehend
erachten, für die er in den letzten queue-stalled-minutes
Minuten
keine Daten geteilt hat, und diese bei Beachtung der Beschränkungen
in download-queue-size
und seed-queue-size
nicht
berücksichtigen.
Die Vorgabe ist ‘#t’.
transmission-daemon-configuration
-Parameter: Nichtnegative-ganze-Zahl queue-stalled-minutes ¶Für wie viele Minuten ein Torrent höchstens inaktiv sein darf, bevor er als
stillstehend gilt, sofern queue-stalled-enabled?
auf #t
steht.
Die Vorgabe ist ‘30’.
transmission-daemon-configuration
-Parameter: Boolescher-Ausdruck ratio-limit-enabled? ¶Wenn es #t
ist, werden Torrents, die verteilt („geseedet“) werden,
automatisch pausiert, sobald das in ratio-limit
festgelegte
Verhältnis erreicht ist.
Vorgegeben ist ‘#f’.
transmission-daemon-configuration
-Parameter: Nichtnegative-rationale-Zahl ratio-limit ¶Das Verhältnis, ab dem ein Torrent, der verteilt wird, pausiert wird, wenn
ratio-limit-enabled?
auf #t
gesetzt ist.
Die Vorgabe ist ‘2.0’.
transmission-daemon-configuration
-Parameter: Boolescher-Ausdruck idle-seeding-limit-enabled? ¶Wenn es #t
ist, werden Torrents, die verteilt werden, automatisch
pausiert, sobald sie für idle-seeding-limit
Minuten inaktiv waren.
Vorgegeben ist ‘#f’.
transmission-daemon-configuration
-Parameter: Nichtnegative-ganze-Zahl idle-seeding-limit ¶Wie viele Minuten ein Torrent, der verteilt wird, höchstens inaktiv sein
darf, bevor er pausiert wird, wenn idle-seeding-limit-enabled?
auf
#t
gesetzt ist.
Die Vorgabe ist ‘30’.
transmission-daemon-configuration
-Parameter: Boolescher-Ausdruck dht-enabled? ¶Das DHT-Protokoll zum Einsatz einer verteilten Hashtabelle (Distributed Hash Table, DHT) zur Unterstützung trackerloser Torrents aktivieren.
Die Vorgabe ist ‘#t’.
transmission-daemon-configuration
-Parameter: Boolescher-Ausdruck lpd-enabled? ¶Local Peer Discovery (LPD) aktivieren, d.h. Netzwerkteilnehmer im lokalen Netz werden ermittelt, wodurch vielleicht weniger Daten über das öffentliche Internet gesendet werden müssen.
Vorgegeben ist ‘#f’.
transmission-daemon-configuration
-Parameter: Boolescher-Ausdruck pex-enabled? ¶Peer Exchange (PEX) aktivieren, wodurch der Daemon weniger von externen Trackern abhängt und vielleicht schneller ist.
Die Vorgabe ist ‘#t’.
transmission-daemon-configuration
-Parameter: Boolescher-Ausdruck utp-enabled? ¶Das Mikro-Transport-Protokoll (uTP) aktivieren, damit BitTorrent-Datenverkehr andere Netzwerknutzungen im lokalen Netzwerk weniger beeinträchtigt, die verfügbare Bandbreite aber möglichst voll ausgeschöpft wird.
Die Vorgabe ist ‘#t’.
transmission-daemon-configuration
-Parameter: Boolescher-Ausdruck rpc-enabled? ¶Wenn es #t
ist, wird die Fernsteuerung des Daemons über die
Schnittstelle entfernter Prozeduraufrufe (Remote Procedure Call, RPC)
zugelassen. Dadurch kann man ihn über seine Weboberfläche, über den
Befehlszeilen-Client transmission-remote
oder über ähnliche
Werkzeuge steuern.
Die Vorgabe ist ‘#t’.
transmission-daemon-configuration
-Parameter: Zeichenkette rpc-bind-address ¶Auf welcher IP-Adresse auf RPC-Verbindungen gelauscht wird. Benutzen Sie
„0.0.0.0
“, wenn auf allen verfügbaren IP-Adressen gelauscht werden
soll.
Die Vorgabe ist ‘"0.0.0.0"’.
transmission-daemon-configuration
-Parameter: Portnummer rpc-port ¶Auf welchem Port auf RPC-Verbindungen gelauscht werden soll.
Die Vorgabe ist ‘9091’.
transmission-daemon-configuration
-Parameter: Zeichenkette rpc-url ¶Das Präfix für die Pfade in den URLs des RPC-Endpunkts.
Die Vorgabe ist ‘"/transmission/"’.
transmission-daemon-configuration
-Parameter: Boolescher-Ausdruck rpc-authentication-required? ¶Wenn es #t
ist, müssen sich Clients bei der RPC-Schnittstelle
authentifizieren (siehe rpc-username
und
rpc-password
). Anzumerken ist, dass dann die Liste erlaubter
Rechnernamen ignoriert wird (siehe rpc-host-whitelist-enabled?
.
Vorgegeben ist ‘#f’.
transmission-daemon-configuration
-Parameter: Vielleicht-Zeichenkette rpc-username ¶Welchen Benutzernamen Clients verwenden müssen, um über die
RPC-Schnittstelle zugreifen zu dürfen, wenn
rpc-authentication-required?
auf #t
gesetzt ist.
Der Vorgabewert ist ‘disabled’ (d.h. deaktiviert).
transmission-daemon-configuration
-Parameter: Vielleicht-Transmissionpasswort-Hash rpc-password ¶Welches Passwort Clients brauchen, um über die RPC-Schnittstelle zugreifen
zu dürfen, wenn rpc-authentication-required?
auf #t
gesetzt
ist. Es muss als Passwort-Hash im von Transmission-Clients erkannten Format
angegeben werden. Kopieren Sie es entweder aus einer bestehenden
settings.json-Datei oder lassen Sie es mit der Prozedur
transmission-password-hash
erzeugen.
Der Vorgabewert ist ‘disabled’ (d.h. deaktiviert).
transmission-daemon-configuration
-Parameter: Boolescher-Ausdruck rpc-whitelist-enabled? ¶Wenn es #t
ist, werden RPC-Anfragen nur dann akzeptiert, wenn sie von
einer in rpc-whitelist
angegebenen Adresse kommen.
Die Vorgabe ist ‘#t’.
transmission-daemon-configuration
-Parameter: Zeichenketten-Liste rpc-whitelist ¶Die Liste der IP- und IPv6-Adressen, von denen RPC-Anfragen angenommen
werden, wenn rpc-whitelist-enabled?
auf #t
gesetzt
ist. Hierbei kann ‘*’ als Platzhalter verwendet werden.
Die Vorgabe ist ‘("127.0.0.1" "::1")’.
transmission-daemon-configuration
-Parameter: Boolescher-Ausdruck rpc-host-whitelist-enabled? ¶Wenn es #t
ist, werden RPC-Anfragen nur dann angenommen, wenn sie an
einen Rechnernamen aus der Liste rpc-host-whitelist
adressiert
sind. Allerdings werden Anfragen an „localhost“ oder „localhost.“ oder eine
numerische Adresse immer angenommen, egal was hier eingestellt ist.
Anzumerken ist, dass diese Funktionalität ignoriert wird, wenn
rpc-authentication-required?
auf #t
gesetzt ist.
Die Vorgabe ist ‘#t’.
transmission-daemon-configuration
-Parameter: Zeichenketten-Liste rpc-host-whitelist ¶Die Liste der Rechnernamen, auf die der RPC-Server reagiert, wenn
rpc-host-whitelist-enabled?
auf #t
gesetzt ist.
Die Vorgabe ist ‘()’.
transmission-daemon-configuration
-Parameter: Meldungsstufe message-level ¶Ab welcher Schwerestufe der Daemon Meldungen ins Protokoll (in
/var/log/transmission.log) aufnimmt, entweder none
(gar
nicht), error
(nur Fehler), info
oder debug
.
Die Vorgabe ist ‘info’.
transmission-daemon-configuration
-Parameter: Boolescher-Ausdruck start-added-torrents? ¶Wenn es #t
ist, werden Torrents gestartet, sobald sie hinzugefügt
wurden, ansonsten sind sie nach dem Hinzufügen im pausierten Zustand.
Die Vorgabe ist ‘#t’.
transmission-daemon-configuration
-Parameter: Boolescher-Ausdruck script-torrent-done-enabled? ¶Wenn es #t
ist, wird immer dann, wenn ein Torrent abgeschlossen
wurde, das durch script-torrent-done-filename
angegebene Skript
aufgerufen.
Vorgegeben ist ‘#f’.
transmission-daemon-configuration
-Parameter: Vielleicht-Dateiobjekt script-torrent-done-filename ¶Ein Dateiname oder ein dateiartiges Objekt eines Skripts, das nach Abschluss
eines Torrents aufgerufen werden soll, wenn
script-torrent-done-enabled?
auf #t
gesetzt ist.
Der Vorgabewert ist ‘disabled’ (d.h. deaktiviert).
transmission-daemon-configuration
-Parameter: Boolescher-Ausdruck scrape-paused-torrents-enabled? ¶Wenn es #t
ist, wird der Daemon selbst dann auf Trackern nach einem
Torrent suchen, wenn der Torrent pausiert ist.
Die Vorgabe ist ‘#t’.
transmission-daemon-configuration
-Parameter: Nichtnegative-ganze-Zahl cache-size-mb ¶Wie viele Megabyte Speicher für den im Arbeitsspeicher liegenden Zwischenspeicher des Daemons reserviert werden sollen. Ein größerer Wert kann eine höhere Leistung bedeuten, indem weniger oft auf die Platte zugegriffen werden muss.
Die Vorgabe ist ‘4’.
transmission-daemon-configuration
-Parameter: Boolescher-Ausdruck prefetch-enabled? ¶Wenn es #t
ist, wird der Daemon versuchen, die Ein-/Ausgabeleistung
zu verbessern, indem er dem Betriebssystem Hinweise gibt, auf welche Daten
er wahrscheinlich als Nächstes zugreift, um den Anfragen anderer
Netzwerkteilnehmer nachzukommen.
Die Vorgabe ist ‘#t’.
Nächste: Systemüberwachungsdienste, Vorige: Telefondienste, Nach oben: Dienste [Inhalt][Index]